Wegen des Krieges in der Ukraine befürchtet die Bayern MeG eine Verknappung von Futtermitteln. Die Vereinigung der Milcherzeuger rät daher, künftig auf die Kennzeichnung „ohne Gentechnik“ zu verzichten. Aufgrund einer unsicheren Versorgungslage könne dieser Standard womöglich nicht mehr gewährleistet werden. Der Verband Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG) hält diese Empfehlung für „nicht nachvollziehbar“. Kurz- und auch mittelfristig sei genügend gentechnikfrei produziertes Rapsschrot verfügbar, sagte VLOG-Geschäftsführer Alexander Hissting.

Der agrarpolitische Sprecher der AfD-Fraktion im Bayerischen Landtag, Ralf Stadler, der auch im Ausschuss für Umwelt und Verbraucherschutz ist, äußert sich dazu wie folgt:

„Der Krieg in der Ukraine darf nicht zur Panikmache missbraucht werden, sondern wir müssen eventuellen Engpässen mit Umsicht begegnen. Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) geht von einer diesjährigen Rapsernte in Deutschland in Höhe von 3,9 Millionen Tonnen aus. Damit lassen sich mögliche Einfuhrrückgänge aus der Ukraine kompensieren. Der Anteil der ukrainischen Importe betrug in letzter Zeit nur rund 10 Prozent der Menge an Rapssaat, die in Deutschland verarbeitet wurde. Anstatt bewährte, verbraucherfreundliche Standards zu senken, wäre es nötig, den Landwirten insgesamt weniger sinnlose und teure Vorgaben zu machen und sie steuerlich zu entlasten. Brüssel und Berlin müssen aufhören, ihnen ständig Knüppel zwischen die Beine zu werfen. Dann können unsere Bauern eventuelle Ausfälle ohne Weiteres kompensieren. Die Verbraucher wollen wissen, was sie kaufen. Es muss klar sein, welche Produkte ohne Einsatz von Gentechnik hergestellt wurden.

Ich fordere die Staatsregierung auf, sich dafür einzusetzen, dass auch weiterhin gentechnikfreie Produkte verfügbar und entsprechend gekennzeichnet sind.“