Der kanadische Ökonom Douglas Allen hat in seiner Untersuchung „Covid Lockdown: Kosten und Nutzen – Eine kritische Bewertung der Literatur“ anhand von 80 Studien nachgewiesen, dass die Effekte des Lockdowns bei der Eindämmung der „Pandemie“ überschätzt und die negativen Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft deutlich unterschätzt wurden.

Der Hauptunsicherheitsfaktor bestehe darin, dass sich das Verhalten des Menschen schwer vorhersehen lasse. In vielen ökonomischen Modellen werde aber davon ausgegangen, dass die Menschen trotz des Virus weiter agierten wie bisher. Dadurch würden die erwarteten Todeszahlen ohne Lockdown zu hoch angesetzt und drastische Einschränkungen für „alternativlos“ gehalten. Gleichzeitig vernachlässige man die Kosten des Lockdowns. Bildungsausfälle durch Schulschließungen sowie soziale und gesellschaftliche Spannungen würden ausgeblendet. Zudem gebe es Hinweise, dass Arbeitslosigkeit und psychische Erkrankungen infolge des Lockdowns die Lebenserwartung der Betroffenen beeinträchtigen könne.

Der Vorsitzende und wissenschaftspolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Prof. Dr. Ingo Hahn, kommentiert dies wie folgt:

„Spätestens nach den Analysen von Douglas Allen müsste eine grundsätzliche Kurs-Umkehr erfolgen: weg von den Brachial-Lockdowns, die weitaus mehr psychische, soziale und ökonomische Schäden verursachen als sie an positiven Effekten zur Eindämmung des Virus beitragen, und hin zu zielgerichteten, effektiven Maßnahmen, die dort ansetzen, wo es nötig ist, etwa in Alten- und Pflegeheimen.

Der entscheidende Fehler vieler ökonomischer Modelle und politischer Maßnahmen besteht darin, dass sie die Freiheit des Menschen unterschätzen, wie auch Prof. Thomas Straubhaar von der Universität Hamburg betont. Einerseits haben die Menschen schon vor dem ersten Lockdown angefangen, ihre Kontakte zu reduzieren, wodurch die Verbreitungsrate des Virus auch ohne staatliche Verordnungen sank; andererseits ignorieren sie mittlerweile zunehmend – und verständlicherweise – Vorschriften, die besonders unnütz und freiheitsfeindlich sind, wie nächtliche Ausgangssperren. Laut neuer Daten der Universität Gießen haben diese keinen Einfluss auf die Verbreitung des Virus.

Ein deutliches Beispiel für eklatante Fehleinschätzungen lieferte das RKI am 12. März mit einer Prognose, in der das Institut bis Mitte April eine Sieben-Tage-Inzidenz von 350 errechnete. Der Kanzleramts-Berater Kai Nagel sagte sogar eine Inzidenz von absurden 2000 im Mai voraus! Beide Szenarien wurden von Karl Lauterbach weiterverbreitet und dienten als Begründung für die sogenannte ‚Bundes-Notbremse‘. Dabei waren die Berechnungen offenkundig falsch und haben lediglich eine Momentaufnahme in die Zukunft fortgeschrieben.

Ich fordere die Staatsregierung auf, sich bei ihren Maßnahmen endlich auf breit angelegte, wissenschaftlich fundierte Untersuchungen zu stützen, anstatt methodisch fragwürdige – und mittlerweile widerlegte – Beiträge herauszugreifen und als Pseudo-Argumente für sinnlose Lockdowns zu verwenden. Hören Sie endlich auf die Stimmen der Wissenschaftler, Herr Söder, und beenden Sie Ihre Zerstörungspolitik!“