Die von der Bundesregierung 2019 einberufene „Fachkommission Integrationsfähigkeit“ hat ihren Bericht „Gemeinsam die Einwanderungsgesellschaft gestalten“ veröffentlicht. In 14 „Kernbotschaften“ fordert die Kommission u.a. erleichterte Bleibemöglichkeiten auch für bereits abgelehnte Asylbewerber, mehr „Teilhabe“ sowie die Unterbindung angeblicher Diskriminierung. Zu diesem Zweck wird beispielsweise empfohlen, die Formulierung „Menschen mit Migrationshintergrund“ durch „Eingewanderte und ihre Nachkommen“ zu ersetzen. Da Deutschland als nach den USA wichtigstes Zielland für Migration längst ein Einwanderungsland sei, müsse ein „offenes Selbstverständnis“ von „Deutschsein“ entwickelt werden, das der „Diversität“ unserer Einwanderungsgesellschaft Rechnung trage.

Dies kommentiert der Landtagsabgeordnete und Metropolbeauftragte für München Uli Henkel wie folgt:

„Hinter ‚Empfehlungen‘ für eine ‚sensiblere‘ Sprache verbergen sich knallharte Angriffe auf unsere gewachsene Gesellschaftsstruktur und Ordnung, aber auch auf die Meinungs- und Pressefreiheit, so als ob die Probleme selbst dadurch verschwinden würden. Offenbar ist den ‚Expertinnen‘ und ‚Experten‘ nicht bekannt, dass neu eingeführte Begriffe bald wieder die negativen Konnotationen der Ursprungsformulierungen annehmen, wenn sich der zu Grunde liegende problematische Sachverhalt nicht ändert. Sprachwissenschaftler sprechen in diesem Zusammenhang von einer ‚Euphemismus-Tretmühle‘.

Die ‚Einwanderungsgesellschaft‘ wird als alternativlos dargestellt, die man zu akzeptieren und zu bejahen habe. Politische Konzepte, die auch auf eine Steuerung und Begrenzung der Zuwanderung im Interesse des Aufnahmelandes abzielen, oder das Dogma von der ‚Bereicherung‘ durch Immigration in Frage stellen, sind als legitime Willensbildung nicht vorgesehen. Jeder soll also kommen dürfen, ohne Rücksichtnahme auf die Sorgen und Ängsten der Menschen ohne Einwanderungsgeschichte.

Ich fordere die Staatsregierung auf, dieser Einengung des demokratischen Diskurses auf allen Ebenen entgegenzutreten und sich für eine Migrationspolitik in bayerischem und deutschem Interesse einzusetzen. Wir brauchen keine Sprachpolizei, sondern ein sofortiges Ende vor allem der illegalen Einwanderung!“