Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder äußerte sich selbstkritisch zu seiner früheren Position in der Auseinandersetzung um die Asylpolitik der Bundesregierung. „Wir alle haben zur Verschärfung des Streits beigetragen – auch ich“, sagte er in einem Interview anlässlich des Erscheinens der ihm gewidmeten Biografie „Markus Söder – der Schattenkanzler“. Es sei ein Irrglaube gewesen, man könnte Wähler von der AfD zurückholen. Stattdessen hätte man die AfD schon früher „hart angreifen“ müssen.

Außerdem bedauerte Söder den sogenannten Kreuzerlass von 2018, in dem beschlossen wurde, im Eingangsbereich jeder bayerischen Landesbehörde ein Kruzifix aufzuhängen, und er sagte über seinen Amtsvorgänger Horst Seehofer, von diesem habe er „mehr gelernt“, als er lange zugeben wollte. Er fühle sich ihm „auf bestimmte Art enger verbunden, als wir beide es geglaubt haben“, so Söder.

Dazu stellt die Vorsitzende der AfD-Fraktion im Bayerischen Landtag, Katrin Ebner-Steiner, folgendes fest:

„Markus Söder bestätigt mit seinen peinlichen Anbiederungen an Bundeskanzlerin Merkel einmal mehr, was längst offenkundig ist: Die CSU hat jegliche Unabhängigkeit gegenüber der CDU aufgegeben und sieht sich nur noch als Kanzlerinnenwahlverein. Der vorgebliche Streit um Merkels katastrophale Migrationspolitik diente laut Söder lediglich dazu, die Bürger davon abzuhalten, AfD zu wählen. Auch der Kreuzerlass war Teil dieser Show. Inhalte spielten nie eine Rolle; Bayern und Deutschland sind der CSU mittlerweile völlig egal – es geht nur um den Machterhalt. Wichtiger als die Beendigung der illegalen Einwanderung, die man gemäß Merkeljünger Söder nicht einmal kritisieren darf, ist die Hetze gegen die AfD als einziger, noch tatsächlich bürgerlich-konservativer Konkurrenz. Darin sind sich Söder und Seehofer in der Tat ‚eng verbunden‘. Söder sieht sich selbst als gelehrigen Schüler des notorischen Wendehalses Seehofer. Dem gibt es wenig hinzuzufügen. Söders Worte machen deutlich: Wer Merkels Politik der Dauerkrisen – der Masseneinwanderung, der Bürgerrechtseinschränkungen und der wirtschaftlichen Unvernunft – satthat, kann nur AfD wählen.“