Schon Anfang des Jahres hatte der bayerische Chemie-Riese „Wacker“ vor einer möglichen Abwanderung ins Ausland gewarnt. Hauptgrund dafür waren fehlende Standortfaktoren, beispielsweise Stromversorgungssicherheit und bezahlbare Energiekosten. Im Interview mit dem Handelsblatt kritisiert der Vorstandsvorsitzende der Wacker Chemie AG, Rudolf Staudigl, nun, dass der „große Plan“ in der deutschen Energiewende fehlt.

Dazu sagt Franz Bergmüller, wirtschaftspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Bayerischen Landtag:

„Die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit des Freistaates ist in Gefahr. Herr Staudigl trifft mit seinen Ausführungen den Nagel auf den Kopf. Versorgungssicherheit und Strompreise sind für die Industrie in Bayern zentrale Wettbewerbsfaktoren. Unsere derzeitige Politik ist geprägt von kompromissloser Anbiederung an die ideologischen Ziele und Methoden der Grünen. Die eigene Industrie wird verteufelt, unter Druck gesetzt und auf Dauer aus Bayern und Deutschland vertrieben. Zum Schutz unserer Wirtschaft müssen wir jetzt handeln und zu einer Energiepolitik zurückkehren, die Bürgern und Unternehmen weiterhin bezahlbaren Strom und Versorgungssicherheit ermöglicht. Eine technisch unbegründete Abschaltung der CO2-neutralen Kernenergie in Bayern lehne ich deshalb klar ab. Derzeit wird bereits intensiv an neuen Ansätzen und Verfahren für eine drastische Reduzierung der Reststrahlung von radioaktivem Müll gearbeitet. Weiterentwicklung und Verbesserung dieser Technologie ermöglicht Bayern, weiterhin attraktiver Wirtschaftsstandort zu bleiben und bezahlbare Strompreise und Versorgungssicherheit zu bieten. Noch ist eine Umkehr in der derzeitigen Energiepolitik möglich. Bald aber werden die Schäden dieser industriefeindlichen ‚Wende‘ in Deutschland und Bayern nicht mehr zu kitten sein.

Ich plädiere daher insbesondere an Ministerpräsidenten Markus Söder, sich zurück auf die ursprünglichen Werten der CSU zu besinnen und die Belange der Bürger und Unternehmen nicht weiter zu ignorieren. Wir stehen für ein freiheitliches, selbstbestimmtes Bayern. Davon hat sich die CSU durch die kopflose Anbiederung an die grüne ideologische Verbotspartei leider weit entfernt.“