Eine Antwort der Bayerischen Staatskanzlei auf eine schriftliche Anfrage des AfD-Landtagsabgeordneten Oskar Lipp belegt, dass insgesamt 280.000 Euro an bayerischen Steuergeldern an die Weimer Media Group GmbH flossen. Gesellschafter der Firma sind jeweils zu 50 Prozent Kulturstaatsminister Wolfram Weimer und seine Ehefrau. Weimer steht zudem wegen des Vorwurfs, Urheberrechte in zahlreichen Fällen verletzt zu haben, in der Kritik. Unter anderem soll sein Magazin „The European“ Texte von Alice Weidel ohne Genehmigung veröffentlicht haben.
Dieses Geschäftsgebaren scheint die Staatsregierung nicht zu stören: Allein die Staatskanzlei von Ministerpräsident Söder zahlte 39.525,73 Euro für einen Empfang im Rahmen des Ludwig-Erhard-Gipfels, einer Lobbyveranstaltung Weimers vom 7. bis 9. Mai 2025. Mitverantwortlich für die Förderungen ist auch Fabian Mehring (Freie Wähler): Aus dessen Digitalministerium flossen 30.00 Euro. Neben der Staatsregierung förderten auch mehrere landeseigene Institutionen den Gipfel mit erheblichen Summen: 165.000 Euro kamen von Bayern Innovativ und 44.625 Euro von der LfA Förderbank Bayern.
Oskar Lipp, wirtschaftspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Bayerischen Landtag, erklärt:
„Die von mir initiierte Enthüllung ist brisant: Zum Zeitpunkt des Ludwig Erhard-Gipfels war Weimer bereits Mitglied der Bundesregierung, zugleich aber noch Geschäftsführer seiner eigenen Firma. Aus dieser Position schied er erst während des Gipfels am 8. Mai aus. Und noch immer ist das Ehepaar Weimer im alleinigen Besitz der Weimer Media Group!
Es besteht dringender Aufklärungsbedarf: Herr Weimer muss dafür sorgen, dass keine Zweifel an seiner Gesetzestreue bestehen! Die Möglichkeit einer Vermischung persönlicher und politischer Interessen untergräbt das Vertrauen in die demokratischen Institutionen. Und es ist ein Skandal, dass die Bayerische Staatskanzlei und das Digitalministerium solche mutmaßlichen Selbstbedienungsstrukturen ermöglichen. Die Staatsregierung predigt Transparenz, finanziert aber mit Steuergeld elitäre Lobbyveranstaltungen, bei denen Regierung und Konzerne hinter verschlossenen Türen ihre Interessen austauschen. Die AfD-Fraktion lehnt dieses unseriöse Gebaren entschieden ab. Wir werden uns dafür einsetzen, dass der nächste Ludwig-Erhard-Gipfel nicht mehr vom Steuerzahler mitfinanziert wird!“