Das Deutsche Museum in Nürnberg wird deutlicher teurer als geplant. Die Errichtung und der Betrieb der dortigen Zweigstelle werden während der 25-jährigen Mietphase voraussichtlich 200 Millionen Euro kosten, wie der Oberste Rechnungshof mitteilte. 2014 waren lediglich 8 Millionen Euro als Anschubfinanzierung bis 2018 vorgesehen; diese belief sich im April letzten Jahres jedoch bereits auf 27 Millionen Euro. Der Grund für die Kostensteigerung liegt laut ORH vor allem in einer Erweiterung der Museumsfläche, die zu einer Verdoppelung der Betriebskosten führen wird.

Der haushaltspolitische Sprecher der AfD-Fraktion im Bayerischen Landtag, Ferdinand Mang, kommentiert dies wie folgt:

„Es ist lange her, dass in Bayern finanzpolitische Vernunft und Wirtschaftlichkeit herrschten. Mittlerweile haben wir längst Berliner Verhältnisse. Markus Söder gibt das Geld des Steuerzahlers aus wie ein Märchenkönig. Anders als König Ludwig schafft er dabei jedoch keine bleibenden Bauwerke, die künftige Generationen bewundern werden.

Das Gutachten des ORH ist eine schallende Ohrfeige für den Ministerpräsidenten: Sein sogenanntes ‚Zukunftsmuseum‘ wird mindestens doppelt so viel kosten wie bislang geplant. Und das ist noch vorsichtig gerechnet. Möglicherweise werden die Miet- und Mietnebenkosten stärker steigen als um die vom ORH veranschlagten 2,8 Prozent. Zudem rügt der ORH, dass die Staatsregierung die eigentlich gebotene Wirtschaftlichkeitsprüfung nicht vorgenommen hat. Auch ein vielleicht günstigerer Kauf wurde nicht erwogen. Offenbar ist das Bayerns Möchtegern-Sonnenkönig aber alles egal. Er muss es ja nicht bezahlen – das Geld kommt sowieso vom Steuerzahler, und wenn es nicht reicht, muss man eben die Steuern erhöhen.

Ich fordere den Ministerpräsidenten auf, ein seriöses und solides Finanzierungskonzept für das Deutsche Museum vorzulegen. In der jetzigen Krisenzeit sind dem Steuerzahler die ständigen Fehlplanungen der Staatsregierung nicht mehr zumutbar.“