Andrea Tandler und ihre Geschäftspartner sollen über ihre Werbeagentur Penguin GmbH durch die sogenannten Masken-Deals mit dem Freistaat Bayern 48 Millionen Euro Provision kassiert und trotzdem noch Corona-Hilfen beantragt haben. Nun sollten sie im Masken-Untersuchungsausschuss des Landtags Rede und Antwort stehen, doch Tandler hat abgesagt und sich mit einer Krankheit entschuldigt. Auch ihre Partner kamen nicht.

Dazu nimmt Gerd Mannes, stellvertretender Vorsitzender der AfD-Fraktion im Bayerischen Landtag und Mitglied im Masken-Untersuchungsausschuss, wie folgt Stellung:

„Das schamlose Sittenbild in Teilen des CSU-Netzwerkes tritt immer klarer zu Tage. Hier scheint der Eigennutz über dem Gemeinwohl zu stehen. So erhielt Andrea Tandler (Tochter des ehemaligen CSU-Ministers Gerold Tandler) für den über ihre Werbeagentur eingefädelten Maskendeal mit der Schweizer Firma Emix 48 Millionen Euro Provision. Das hielt sie nicht davon ab, im Jahr 2020 Corona-Hilfen zu beantragen. Sie erhielt 9.000 Euro, musste diese aber wieder zurückzahlen, weil sie nachweislich gegen die Förderauflagen verstoßen hatte.

Auch die CSU-Granden Alfred Sauter und Georg Nüßlein gerieten ins Fadenkreuz der Ermittlungen um die Maskendeals, ebenso die frühere CSU-Gesundheitsministerin Melanie Huml. Sauter kassiert noch immer seine Diäten als Mitglied des Landtags, und Huml wechselte den Posten; sie wurde Europaministerin.

Nächste Woche sollen Nüßlein und Sauter im U-Ausschuss aussagen. Wenn sie noch einen Rest von Anstand haben, müssen sie im Ausschuss Rede und Antwort stehen. Denn Tandler und ihre Partner schwänzten den Ausschuss und wollen keine Auskunft über ihre Geschäfte geben. Auch wenn die Provisionen möglicherweise formal legal waren, stellt sich die Frage nach der Moral bei der CSU. Auch der Verdacht von Korruption und Spezlwirtschaft unter den Amigos steht nach wie vor im Raum. Es ist menschlich verwerflich, sich an der Not der Menschen zu bereichern.“