Der Epidemiologe an der Stanford University, Prof. John P. A. Ioannidis, hat im „Tablet Magazine“ erläutert, wie die Wissenschaft in der Corona-Krise politisch instrumentalisiert wurde. Politiker, selbsternannte „Experten“, aber auch viele Wissenschaftler hätten die Prinzipien rationalen Forschens über Bord geworfen. Ioannidis nennt hier die Grundprinzipien allgemeiner Zugänglichkeit wissenschaftlicher Ergebnisse sowie deren Bewertung unabhängig von Person, Ethnie, Nationalität und Religion eines Forschers. Weiterhin solle ein grundsätzlicher Skeptizismus vorherrschen, der auch scheinbar sichere Fakten kritisch hinterfrage. Und schließlich erfolge wissenschaftliche Forschung, wenigstens im Idealfall, uneigennützig und nicht aus politischem oder ökonomischem Interesse.

Diese Normen seien bereits vor der Corona-Krise durch Political Correctness und ‚Cancel Culture‘ beschädigt worden. Die Corona-Krise habe jedoch zu einer weiteren gefährlichen Politisierung des akademischen Betriebs geführt. Aufgrund des politischen Narrativs, dass man sich „im Krieg gegen das Virus“ befände, sei wissenschaftliche Skepsis „erschossen“ worden.

Der Vorsitzende und wissenschaftspolitische Sprecher der AfD-Fraktion im Bayerischen Landtag, Prof. Dr. Ingo Hahn, kommentiert dies wie folgt:

„Der weltberühmte Epidemiologe John Ioannidis gehört nicht nur zu den wichtigsten Stimmen unter den seriösen Kritikern der Corona-Hysterie und der sinnlosen Lockdown-Politik. Er hat nun auch allgemein auf den Verfall der Wissenschaftskultur in der westlichen Welt hingewiesen. Corona war dabei nur eine Art Brandbeschleuniger. Ideologischer Fanatismus, Zensur durch Behörden und globale Medienkonzerne sowie ökonomisches Gewinnstreben, das sich als humanitär ausgibt, bedrohen die Freiheit der Forschung. Wer die herrschenden Dogmen in Frage stellt, wird als ‚Querdenker‘ oder ‚Corona-Leugner‘ diffamiert und aus dem wissenschaftlichen Diskurs entfernt. Sogar dem Stanford-Professor Ioannidis selbst, einem der meistzitierten Wissenschaftler weltweit, wurde von fachfremden Politikern und Journalisten vorgeworfen, er relativiere Corona, weil er die Sterblichkeit durch eine Infektion deutlich niedriger ansetzte als beispielsweise ein Karl Lauterbach. Zu Recht, wie sich mittlerweile herausgestellt hat!

Einmal mehr fordere ich die Bayerische Staatsregierung auf, ihre wissenschaftsfeindliche Politik zu beenden und die Erkenntnisse unabhängiger Forscher zu berücksichtigen. ‚Cancel Culture‘ darf es an den Hochschulen nicht geben. Schluss mit den Hetzjagden auf kritische Wissenschaftler!“