Das bayerische Kultusministerium hatte die weiterführenden Schulen bereits in einem Schreiben vom 19. August aufgefordert, in Zusammenarbeit mit den jeweils zuständigen Impfzentren nach den Ferien Corona-Impfungen für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren anzubieten. Schulleiter und Lehrer sehen sich mit dieser Aufgabe überfordert. Die Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV), Simone Fleischmann, bezeichnete die Abgabe der Verantwortung durch die Staatsregierung als „Wahnsinn“. Die Organisation sei „nicht zu stemmen“. Zudem hätten die Schulleiter den Eindruck, dass Kultusminister Michael Piazolo selbst nach eineinhalb Jahren Krisenmanagement noch immer nicht verstanden habe, „wer eigentlich welche Aufgabe bewältigen solle.“

Der schulpolitische Sprecher der AfD-Fraktion im Bayerischen Landtag, Markus Bayerbach, äußert sich dazu wie folgt:

„Seit Beginn der sogenannten Coronakrise, die primär eine politische Krise ist, wurden den Schulen die schlimmsten Maßnahmen zugemutet. Eineinhalb Jahre lang konnten Bayerns Schüler nicht richtig zur Schule gehen. Sie haben schwerwiegende Bildungseinbußen erlitten und psychische sowie physische Schäden durch die Politik der Staatsregierung davongetragen.

Und nun haben Söder und Piazolo den Schulen auch noch die Organisation der Impfangebote aufgezwungen. Als ob die Lehrer und Schulleiter nicht schon genug damit zu tun hätten, den durch die Schullockdowns versäumten Unterricht – soweit möglich – nachzuholen!

Abgesehen davon sind Corona-Impfungen bei Kindern und Jugendlichen ohnehin in den allermeisten Fällen überflüssig und mit unnötigen Risiken verbunden. Wenn überhaupt, sollten Impfungen nicht von ‚mobilen Impfteams‘, sondern von den Haus- oder Kinderärzten vorgenommen werden, die ihre Patienten schon länger kennen und eine individuelle Abwägung von Nutzen und Risiken vornehmen können.

Ich fordere die Staatsregierung auf, den Schulleitern keine organisatorischen Arbeiten aufzunötigen, für die sie gar nicht zuständig sind, sondern sie lieber bei der Bewältigung der Lockdown-Politik zu unterstützen. Sie haben Besseres zu tun, als Söders und Piazolos Impfzwang umzusetzen. Bayerns Schüler brauchen keine Impfteams, sondern richtigen Unterricht und Lehrer, die ihre Arbeit endlich wieder normal machen können. Hier hat die Staatsregierung, wie so oft, von oben herab entschieden und die unteren Verwaltungsebenen sollen nun schauen, wie sie damit zurechtkommen.“