Nachdem im Coburger Stadtrat der AfD-Vertreter Axel Wehrmeister aus gesundheitlichen Gründen sein Mandat abgeben musste, war für seinen Posten die nachrückende Annett Dingethal vorgesehen, die vom Stadtrat formell dazu im Mandat bestätigt werden sollte. Doch bei der letzten Sitzung des Coburger Stadtrats stimmten überraschenderweise die gesamte fünfköpfige Pro-Coburg-Fraktion, alle Grünen-Stadträte, sowie Teile der SPD und eine CSU-Stadträtin gegen das Nachrücken von Annett Dingethal. Stellvertretend für alle 20 Gegenstimmen begründete Stadtrat Thomas Apfel von Pro Coburg seine Entscheidung mit den Worten „Es wäre zwar demokratisch, dem Nachrücken einfach zuzustimmen”, doch die AfD wäre „undemokratisch“.

Die Vorsitzende der AfD-Fraktion im Bayerischen Landtag, Katrin Ebner-Steiner, meint hierzu:

„Als AfD sind wir es natürlich gewöhnt von allen Seiten boykottiert und verleumdet zu werden.

Doch diese Begründung, mit der der AfD-Kandidatin das Nachrücken in den Coburger Stadtrat verwehrt wurde, offenbart doch ein eigentümliches Demokratieverständnis der Altparteien, die sich stets als `demokratische Parteien` schimpfen.

Es ist für eine demokratische Gesellschaft und ihre verfassungsmäßige Grundordnung höchst bedenklich, wenn sich demokratisch gewählte Mandatsträger über den juristischen Weg in das ihnen zustehende Amt klagen müssen.

Abschließend muss man festhalten, dass bis zur verwaltungsrechtlichen Klärung der Entscheidung des Coburger Stadtrates, ein Teil Wähler vom demokratischen Prozess ausgeschlossen bleibt.“