Der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz hat am 26. April auf seiner Facebookseite die Aussage veröffentlicht „Atomkraft darf nicht die Technologie der Zukunft sein.“ Begründet hat er das mit Vorfällen aus der Vergangenheit, namentlich der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl, die sich am 26.04. zum 34. Mal jährte. Grüne Bundespolitiker fordern zudem, die EEG-Umlage zu kürzen, um über niedrigere Strompreise die Wirtschaft anzukurbeln.

Dazu sagt Josef Seidl, Abgeordneter der AfD-Fraktion im Bayerischen Landtag:

„In der Aussage von Kurz offenbart sich die ganze Ideologisierung und Unschärfe der intellektuellen Auseinandersetzungsfähigkeit und -willigkeit mit dem Thema Kernkraft. Er verwendet wohlgemerkt das Wort Atomkraft, den politischen Kampfbegriff der ‚Atomkraft-Gegner‘ aus den Achtzigerjahren. Er spricht nicht technisch korrekt von Kernkraft. Somit ist die ideologische Ausrichtung der Entscheidungsgrundlage für seinen Entschluss schon klargestellt. Einer ideologisch motivierten Einengung der Handlungsoptionen werden wir uns als AfD-Fraktion im Bayerischen Landtag weiterhin entschieden entgegenstellen. Egal, ob sie in Bayern oder in Deutschland geschieht. Wir stehen für die unbedingte Offenheit in allen Fragen der Forschung und Entwicklung, die den oben genannten Prämissen genügt. Und daher stehen wir auch für die weitere Erforschung und Entwicklung der Kernkraft. Es gibt hier vielversprechende Konzepte, die ungeahnte Möglichkeiten eröffnen könnten, wenn man ihnen abseits ideologischer Scheuklappen endlich einen Freiraum der Erforschung ermöglicht und diese entschieden finanziert.

Ein vielversprechendes Konzept einer zukünftigen Kernkraft mit vielen Verwendungsmöglichkeiten, insbesondere der Verwertung der heutigen, als ‚Atommüll‘ bezeichneten Rohstoffe aus den herkömmlichen Kernkraftwerken, ist der Dual-Fluid-Reaktor des Instituts für Festkörper-Kernphysik. Die AfD-Fraktion ist nach intensiver Beschäftigung mit dieser Technologie und persönlichen Gesprächen mit Experten zur Überzeugung gelangt, dass dieses Konzept einer zukünftigen Kernkrafttechnologie weiter erforscht werden sollte. Gerade hinsichtlich des Sicherheitsaspektes ist der Dual-Fluid-Reaktor in keiner Weise mit den von Bundeskanzler Kurz heraufbeschworenen Gefahren der unsichersten Reaktortypen sowjetischer Bauart zu vergleichen.

Den ganzen Irrsinn der in Deutschland betriebenen grünen Energiepolitik zeigt die neue Forderung der Grünen, die EEG-Umlage zu kürzen. Gerade die Grünen haben mit ihren Wunschvorstellungen in der Energiepolitik die Strompreise doch erst so in die Höhe gedrückt. Nun merken sie, was sie angerichtet haben.“